Wie sollte man sein frisch erhaltenes Tattoo nun eigentlich pflegen, damit man auch noch in Jahren Freude an seinem Bild hat? Wie in vielen anderen Fällen streiten sich in diesem Punkt
natürlich auch die Gemüter auf das Heftigste und jeder empfiehlt etwas anderes. Leute, die sich schon länger tätowieren lassen, haben sicher auch schon so einiges ausprobiert. Und jeder ist bei
einer bestimmten Pflege geblieben, die bei ihm zu den besten Ergebnissen geführt hat. Tatsache jedoch ist, dass eine korrekte Nachbehandlung einer frisch erworbenen Tätowierung im eigenen
Interesse ein absolutes Muss sein sollte.
Vor dem Tätowieren sollte man so einige Sachen beachten, damit der Tätowierprozess für alle Parteien zu einem möglichst angenehmen, ruhigen Ablauf wird. Zu beachten ist, dass das Tätowieren
Stress für den Körper bedeutet. Um diesen Stress möglichst gering zu halten, sollten man sich folgendermaßen auf den Termin vorbereiten:
- Kommen Sie gut ausgeschlafen und relativ entspannt zu Ihrem Termin. Essen Sie sich eine Stunde vor dem Termin noch einmal richtig satt. Sie sollten auf gar keinen Fall mit nüchternen
Magen erscheinen, da es zu Kreislaufproblemen kommen kann. Ein Tag vor dem Termin sollte man keinen Alkohol, keine Drogen und nicht zuviel Kaffee konsumieren, weil dann während des
Tätowierens zuviel Wundwasser aus der Wunde austritt. Das kann sehr beim Arbeiten behindern und den Tätowierprozess unnötig in die Länge ziehen.
- Falls Sie an Ihrem Arbeitsplatz mit Schmutz, Staub (z.B. Gips, Zement, Mehl), Blut, Schmiermittel, Öl, Säuredämpfe, Säure, hohen Temperaturen, Chlorwasser Kontakt haben, versuchen Sie ihren
Termin in Ihrem Urlaub zu planen. Ist dies nicht möglich, sagen Sie das Ihrem Tätowierer, der Ihnen dann gesonderte Pflegehinweise geben muss.
- Planen Sie Ihren Termin nicht kurz vor einem Urlaub, wenn Sie in Regionen fahren, wo Ihr frisches Bild mit starker Sonneneinstrahlung in Berührung kommt.
- Informieren Sie Ihren Tätowierer über eventuelle Allergien oder bringen Sie gegebenenfalls Ihren Allergiepass mit. Wenn Sie HIV-positiv sind oder Hepatitis haben, sagen Sie das vor Ihrem
Termin
- Unsere Arbeit ist steril und keimfrei und wir haben einen hohen Hygienestandard. Doch auch Sie müssen Ihren Beitrag dazu leisten: Sie sollten geduscht sein und saubere Kleidung tragen, weil
Schweiß und Schmutz auf der Haut hervorragende Brutstätten für Bakterien sind.
- Falls Sie Epilepsie, Hämophilie oder Diabetes haben oder hochschwanger sind, sollten Sie sich nicht tätowieren lassen und darauf verzichten!
- Tattoos sind für immer und können in 20 - 30 Jahren immer noch gut aussehen, wenn sie groß genug sind und auf unnötige Winzlingsdetails verzichtet wird. Sehr kleine, detailreiche Motive
können nach ein paar Jahren verschwimmen.
Gehen wir nun mal davon aus, dass Sie Ihre Tätowierung nun erhalten haben. Jetzt sollten Sie die folgenden Punkte genau befolgen, da es aufgrund von nachlässiger oder falscher Pflege zu
einer schlechten Abheilung führen kann, unter der die Qualität des Bildes sehr leiden würde.
- Das frisch erstellte Bild ist nun mit einem provisorischen Verband (Folie) versorgt worden, damit vorerst keine Luft und kein Dreck an die Tätowierung kommt. Nun haben die Poren Zeit, sich
ohne äußere Einflüsse von innen zu schließen und noch einmal Wundwasser aus der leichten Wunde zu drücken. Das sammelt sich unter der Folie zusammen mit der vorher aufgebrachten Vaseline.
- Entfernen Sie am nächsten Morgen (ca. nach 10-16 Stunden) den Verband. Danach die frische Tätowierung kurz vorsichtig mit lauwarmen Wasser und Seife waschen. Nehmen Sie dazu am besten
parfumfreie, milde Seife, wenn solche vorhanden ist. Ansonsten macht es auch ein Duschbad oder Shampoo. Benutzen Sie auf keinen Fall zum Abwaschen einen Waschlappen, sondern nur Ihre Hände!
Waschlappen sind zu rau dafür!
- Dann das Tattoo kurz mit kühlem Wasser abspülen und mit einem fusselfreien sauberen Tuch (evtl. Küchenrolle) vorsichtig trocken tupfen. Nun vorsichtig hauchdünn eine Wund- und Heilsalbe aus
der Apotheke auf das Bild auftragen (nicht einmassieren). Wir empfehlen als Wund- und Heilsalbe die Pegasus Tattoo-Creme.
- Das Eincremen nun täglich 2-3 mal wiederholen, bis der Schorf (Grind) vollständig und von selbst abgefallen ist. Helfen Sie nicht nach durch Kratzen oder Herumpulen! Sie entfernen damit
Farbpartikel, die dann der Tätowierung fehlen werden. Bei Juckreiz auch nicht kratzen. Dagegen helfen leichte Schläge gegen das Bild mit der flachen Hand oder erneutes vorsichtiges Eincremen.
- Nach ca. 4-7 Tagen beginnt sich die Schutzhaut (Schorf) über der Tätowierung wie ein Sonnenbrand herunterzuschälen. Die angestochenen Hautpartien beginnen sich abzulösen. Darunter kommt eine
stark glänzende Haut (Babyhaut) zum Vorschein. Diese ist die erste neu gebildete Haut über der frischen Tätowierung, unter der die eingestochenen Farbpigmente deutlich zu sehen sind.
- Vermeiden Sie Vollbäder, wobei das Bild Gefahr laufen würde, aufzuweichen und aufzuquellen. Das könnte Farbverlust bei der Tätowierung verursachen.
- Auch keine Sauna, Chlorbäder und Schwimmhallen, bevor das Tattoo nicht verheilt ist.
- Eine frisch gestochene Tätowierung ist wie eine Wunde zu behandeln! Also gehen Sie in den ersten Tagen vorsichtig damit um!
- Für mindestens 3-4 Wochen kein Solarium und keine Sonneneinstrahlung. Denken Sie auch danach noch an ausreichend Sonnenschutzcreme gegen die UV-Strahlung.
Hören Sie bitte nicht auf die vielen Leute, die über Nacht Experten geworden sind und die Anweisungen ohne jeglicher Kenntnis geben wollen! Sie schaden mehr als sie helfen. Befolgen
Sie bitte nur die Anweisungen IHRES Tätowierers, weil uns Ihre Gesundheit sehr am Herzen liegt! Dennoch können wir leider nach dem Verlassen unseres Studios nicht kontrollieren, wie ernst Sie es
mit der Nachbehandlung nehmen. Aus diesem Grund werden Sie ganz auf eigene Gefahr tätowiert.